Fronleichnam und Prozession

Fronleichnam – irgendwie bekannt und doch nicht. In den Tagesmedien liest man nichts darüber, auch nicht im Forum/Kirche. Handelt es sich um einen gesetzlich vorgeschriebenen Einkaufstag der deutschen Nachbarländer? Oder hat es doch etwas mit Kirche zu tun? Eine Tradition von vielen?
Der Name könnte auf Tote hinweisen. Aber: Leichnam kommt vom Althochdeutschen und heisst Leib/Körper. Fron bedeutet Herr. Also der Leib des Herrn. Und das wissen wir: Dieser ist nicht tot, sondern lebendig und wahrhaft gegenwärtig im Sakrament der Eucharistie, dem Leib und Blut Christi! Genau das feiern wir 60 Tage nach Ostern (bzw. am Sonntag danach) am Hochfest Fronleichnam, wenn wir die Eucharistie besonders verehren und ihre Wichtigkeit hervorheben, den Kern unseres Glaubens, das grösste Geschenk überhaupt: Die Hingabe Christi für uns Menschen!
Diesen Glauben bezeugen wir auch mit der eindrücklichen Prozession nach dem Gottesdienst, bei welcher Christus im Allerheiligsten Sakrament in der Monstranz vom Priester durch die Strassen zu den Menschen getragen wird, angeführt von Fahnenträgern, Musikverein und Ministranten, begleitet von den Erstkommunikanten und Kindern, gefolgt von den Gläubigen. Auch die mit viel Liebe erstellten Blumenbilder vor der Kirche und die schön geschmückten Feldaltäre zeigen: Nichts ist zuviel, Jesus Lob und Ehre zu erweisen!
Fronleichnam ist also viel mehr als Tradition, es ist gelebter Glaube: Wir dürfen in der Eucharistie Christi Leib und Blut empfangen, Ihn in uns aufnehmen und hinaustragen in unseren Alltag, hinaus zu den Mitmenschen, Christus durch uns leuchten und wirken lassen! Und nicht nur einmal im Jahr, sondern immer wieder.
Dass Fronleichnam in unserer Pfarrei in dieser Form möglich ist, verdanken wir über 40 Personen, welche verschiedenste Aufgaben wahrnehmen und ihre Talente einsetzen. Es ist enorm eindrücklich, zu erleben, mit wieviel Aufwand und noch mehr Engagement alle Beteiligten das Ihre zum Gelingen dieses Festes beitragen! Die einen schon samstags, die anderen am Sonntagmorgen in aller Früh, weitere während dem Gottesdienst und der Prozession. Alle Namen und Aufgaben aufzuzählen führt zu weit, drum sagen wir einfach aber ganz herzlich: Vergelt’s Gott euch allen!

Für die Kirchgemeinde: Ruth Neidhart