Gedankensplitter – Gartengefühle

«Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum»

Mit diesem Zitat von Dieter Kienast einem Landschaftsarchitekten möchte ich Sie, liebe Leserin, lieber Leser herzlich begrüssen. Sind Sie ein Gartenmensch? Mögen Sie es in der Erde zu wühlen? Zugegeben, dreckige Fingernägel, ein schmerzender Rücken und vor lauter Unkraut keinen Durchblick mehr zu haben, erzeugt nicht wirkliche Glücksgefühle. Was ist es, was die Magie eines Gartens ausmacht?

Laut Wikipedia ist ein Garten ein abgegrenztes Stück Land, in dem Pflanzen oder Tiere von Menschen in Kultur genommen und somit gepflegt werden. Gärten werden nicht nur als Nutzgarten angelegt, sie dienen auch dem künstlerischen, spirituellen oder therapeutischen Zweck und werden zudem als Freizeitgestaltung und zur Erholung genutzt. In einer Welt, die industrialisiert und geprägt ist von der Digitalisierung, besinnen sich viele Menschen auf den Garten. Urban Gardening bringt Natur in die Städte, und Schrebergärten sind nicht mehr spiessig, sondern gerade wieder bei jungen Leuten sehr beliebt. Die Gestaltung eines Gartens und das Verwirklichen eigener Ideen erzeugen ein Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung.

Viele Menschen nutzen den Garten auch als Ausgleich zum Berufsalltag. Gartenarbeit kann sehr meditativ sein, man kann seinen Gedanken nachhängen und die Last des Alltags hinter sich lassen. Die Jahreszeiten geben den Rhythmus vor, der durchaus Parallelen zum eigenen Leben hat. Nach der dunklen und oft auch kalten Jahreszeit erleben wir mit dem Wachsen der blühenden Pflanzenwelt ungeahnte Energieschübe. Es darf wachsen, was wachsen muss. Auch Unkraut darf seinen Platz einnehmen und sich zeigen und behaupten.

Mit der Gartenplanung verhält es sich ähnlich, wie mit anderen Plänen. Alles lässt sich nicht immer verwirklichen - oft kommt es sowieso anders als ursprünglich geplant war. Und doch ist es jedes Mal eine Freude, wenn Ideen im Garten umgesetzt werden und wir gut gelaunt das Ergebnis – die blühende Natur mit ihren tollen Farben geniessen dürfen.

Es gibt natürlich auch diese Zeiten, wo man eben fast oder gar keine Zeit hat für den Garten. Das sieht man dann natürlich auch, so nach dem Motto: „Wie der Gärtner, so der Garten“ In diesem Fall komme ich nochmals auf das Unkraut zu sprechen, dieses wächst immer und ist ja eigentlich auch hübsch anzusehen. Was mir persönlich sehr gefällt und wo ich mich gerne überall inspirieren lasse, sind Deko-Objekte, die dem Garten eine persönliche Handschrift geben. Ein gemütlicher Garten ist natürlich auch einladend für Gäste. Ein Fest im Garten erzeugt eine gemütliche Stimmung und wird zum Treffpunkt für unvergessliche Stunden. Ein Sonnenaufgang, wie auch ein Sonnenuntergang beleuchtet einen Garten einzigartig. Haben Sie schon die Farbenpracht der Pflanzen nach einem Sommergewitter wahrgenommen? Unbeschreiblich stimmig.

Nun wünsche ich uns allen, viele schöne Stunden in der Natur – sei es im eigenen Garten, auf dem Balkon oder sonst an einem schönen Ort im Freien und schliesse mit den Worten von Ralph Waldo Emerson: „Blumen sind das Lächeln der Erde“.

Susanne Stamm

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Quelle: Pixabay