Wandervogel
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Jesus fordert an mehreren Stellen in der Bibel dazu auf, dem Materialismus und der materiellen Sorge zu entsagen. So auch in dieser Bibelstelle der Bergpredigt. Es lohnt sich den ganzen Abschnitt von Mt 6, 19-34 nachzulesen.

Besonders eindrücklich finde ich das Bild der Vögel des Himmels. Wie sollen wir Menschen uns mit den Vögeln vergleichen, das ist durchaus herausfordernd. Auch die Vögel sind fleissig am Nestbau und auf Futtersuche. Der Unterschied ist, sie gehen ihrem natürlichen Trieb der Lebensbewältigung nach und finden alles in Gottes Schöpfung, was sie brauchen. Daran sollen wir uns ein Beispiel nehmen, es geschehen lassen aus seiner schöpferischen Natur heraus, dass wenn wir unserem schöpferischen Sein seinen Lauf lassen, z. B. einem Beruf nachgehen, der gemäss unseren Talenten für uns vorgesehen ist, wir so unseren schöpferischen Beitrag zum Beisammensein leisten. Dazu gehört unter Umständen auch die Familiengründung, auch sie wird sich bewältigen lassen mit allem, was es braucht. Ob es dann ein wohlhabendes oder bescheidenes Leben ist, ist zweitrangig. Vielmehr geht es um das Ausgerichtet sein auf Gott und dem Vertrauen, dass nicht der Wohlstand und die damit oft verbundene Sorge die Lebensbasis für uns Menschen ist, sondern eine innere Freiheit, die uns die Beziehung und die Ausrichtung auf Gott, seine Schöpfung und unsere Mitmenschen ermöglicht.

Ich wünsche uns, dass es uns gelingen möge, die Vögel des Himmels als Vorbild für unser menschliches Wirken zu sehen, damit wir uns, wie sie, ganz auf das schöpferische Sein einlassen und leiten lassen können.

Diana Schneider, Theologin

Seht euch die Vögel des Himmels an

«Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?» (Mt 6, 26)

Wir Menschen kennen das Gefühl der Sorge nur zu gut. Wir machen uns Gedanken, wie hoch unser Einkommen ist und ob und wie wir damit unser Leben finanzieren können. Wenige Menschen haben das Gefühl der finanziellen Freiheit. Entweder, weil sie so wohlhabend sind, dass es zu genüge ausreicht oder ganz wenige, weil sie zufrieden sind mit dem, was sie haben. Doch es ist nicht klein zu reden. Viele Menschen haben durchaus berechtigte Sorgen. Wenn das Gehalt (zu) knapp ist, um die Familie zu ernähren, da ist von Luxusgütern gar nicht die Rede. Und doch, auch die «Gutgestellten» sind ganz schnell im emotionalen Hamsterrad, dass es für die vermeintlich benötigten Dinge nicht reicht. Viele Menschen neigen dazu immer mehr haben zu wollen, höher, schneller, besser…