4. Adventsonntag

Die vierte Kerze brennt und das Fest der Geburt unseres Herrn und Erlöser Jesus Christus rückt immer näher. Wahrscheinlich sind die meisten von uns eher im Stress als entspannt. Doch es lohnt sich nochmals inne zu halten.

Leider weisst das Bild des Erzbistums Köln zum 4.Adventssonntag auf die Texte vom Lesejahr A hin. Wir sind dieses Jahr allerdings im Lesejahr C…. Trotzdem empfehle ich einen Blick auf das Bild, denn es zeigt etwas sehr Besonderes: Joseph steht im Fokus! Dies ist ansonsten kaum je der Fall, denn von ihm ist in der Bibel kein einziges Wort überliefert! Im Evangelium geht es da um den Stammbaum Jesu. Also seine Herkunft, die von Seiten von Josef kommt, dem Haus Juda. (Nachzulesen in Mt 1,18-24)

Im Evangelium des diesjährigen 4. Adventssonntag steht Maria bzw. ihre Begegnung mit Elisabeth im Fokus. Die alte Elisabeth begegnet der jungen Maria - beides . Maria darf den Sohn Gottes austragen, Elisabeth ist schon sehr alt und es durfte bei ihr nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet werden. In dieser Perikope findet neben der Begegnung der beiden Frauen noch eine weitere statt: Johannes und Jesus begegnen sich das erste Mal allerdings jeweils noch im Bauch ihrer Mutter.

«Als Elisabet den Gruss Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib.» (Lk 1,41)

Johannes spürt die Begegnung mit dieser besonderen Frau und ihrem ungeborenen Kind. Er reagiert auf sie. Dies gilt auch für Elisabeth. Sie preist Maria unter anderem mit folgenden Worten:

«Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.» (Lk 1,42)

Diese Zeilen werden im Rosenkranz 53x gebetet, denn sie sind Teil des Ave-Maria Gebets.

«Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?» (Lk 1,43)

Diese Frage stellt die alte Elisabeth der jungen Maria. Sie kann aber auch von uns heute gestellt werden und uns zum Nachdenken anregen.  Wir können uns z.B. fragen: Wer bin ich, dass Jesus MIR begegnen will? Selbstverständlich ist diese Begegnung kaum physisch, aber Jesus möchte uns immer wieder neu begegnen, wie er auch Elisabeth im Bauch seiner Mutter begegnet ist.

Ich wünsche uns eine besinnliche restliche Adventszeit und die Zeit uns so vorzubereiten, dass Jesus auch bei uns oder gar in uns Mensch werden kann.

Petra Hug

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Quelle: Erzbistum Köln/Jonas Heidebrecht