Gaudete – Freut euch!

Heute schimmert durch das Violett der Adventszeit schon etwas das Weiss des Weihnachtsfests hindurch! Traditionell wäre die heutige Kerze am Adventskranz rosa und auch der Priester sollte ein rosa Kleid anziehen, allerdings ist dies nur selten der Fall.

Im Buch Zefanja heisst es:

Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!

Der Prophet Zefanja lebte etwa im Jahr 630 v. Chr. Daher muss diese Lesung in die damalige Zeit hineingelesen werden. Damals war Israel von den Assyrern besetzt, aber deren Macht war schon am Bröckeln. Der Prophet spricht in dieser Lesung Heilsweissagungen für die Stadt Jerusalem.

In der zweiten Lesung schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Philippi:

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.

Paulus hat nach bzw. zur Zeit von Jesus gelebt. Er wurde erst nach dem Tod Jesu bekehrt und von daher kann er sich der letzte Satz nicht auf die Geburt von Jesus Christus hingedeutet werden. Es geht vielmehr um die Wiederkunft Jesu am Ende der Zeiten.

Was sollen denn wir tun?

Diese Frage wird Johannes dem Täufer im heutigen Evangelium 3mal gestellt. Einmal von ganz «normalen» Leuten, einmal von Zöllner und einmal von Soldaten. Johannes gibt jeder Personengruppe eine individuelle Aufgabe, die aber immer etwas mit Genügsamkeit und Nächstenliebe zu tun hat. Die Menschen machen sich Gedanken, ob nicht Johannes der Messias sein könnte. Dieser aber sagt:

Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

Johannes verweist auf Jesus den Messias. Auf wen verweisen wir mit unserem Leben? Auf Gott? Die Kirche? Erfolg? Reichtum? Ich möchte uns einladen unseren Glauben auch nach aussen zum Strahlen zu bringen, so dass sich fremde Menschen fragen, was treibt uns an.

Petra Hug

Picture
Quelle: Erzbistum Köln/Jonas Heidebrecht